"In seinem[...] stellt R[...] komplexe Zusammenhänge, Ereignisse und Konflikte in simplifizierender, boulevardesker und leider auch grob irreführender Weise dar."Das ist ein Zitat. Das merken wir uns. Besonders die Wörter
"simplifizierend""boulevardesk""grob irreführende Weise"merken wir uns, sind sie doch klar, logisch und einleuchtend. Und so erhellend sind sie auch.
Schauen wir als erstes in die Niederungen megaschwafliger Brühe und Säure, gut geschützt mit einem top-secret, foolproof, non-breakable Glasfenster:
www.cam-media-watch.de/?p=5604[*QUOTE*]
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Komplementärmedizin in den Medien, kritisch rezensiert.
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Der „Andere Edzard Ernst“. Korrektur des Porträts „Edzard gegen Charles“ von Max Rauner. (→ ZEIT WISSEN 1/2012)Von Claus Fritzsche | 21.April 2012
Journalismus goes Boulevard: „Im Netz muss jeder Artikel aufs Neue um die Aufmerksamkeit der von Informationen überschütteten Leser buhlen. Je knackiger, polarisierender und simplifizierender eine Überschrift ist, desto größer ist ihre Viralität.“ Diese Worte stammen von Martin Weigert (1), dem verantwortlichen Redakteur von netzwertig.com. – „Es ist schon Mittag, aber noch ruhig. Keine Hassmails von Homöopathen, keine Briefe von Anwälten, kein Ärger mit Prinz Charles.“ Diese Worte stammen von Max Rauner, Redakteur des Magazins ZEIT WISSEN. – Was haben beide Zitate miteinander zu tun? Aus meiner Sicht sehr viel.
In seinem ZEIT WISSEN-Porträt „Edzard gegen Charles“ stellt Max Rauner komplexe Zusammenhänge, Ereignisse und Konflikte in simplifizierender, boulevardesker und leider auch grob irreführender Weise dar.----------------------------------------------------------------------------------
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Oh, Claus Fritzsche in seinem Element. Er, er kann brillieren. Er, er kann schreiben. Oh doch. Kann er. Man merkt bloß nichts davon, denn nach dem Eingangsgezeter geht das hysterische Geschreibsel in voller Härte weiter. Der Vollständigkeit halber, nicht daß es heißt, da wäre was aus dem Zusammenhang gerissen, im folgenden der Rest des Machwerks von Claus Fritzsche.
Man kann es überspringen und gleich in den nächsten Beitrag gehen:
(
http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=7578.msg17450#msg17450)
Man kann es aber auch lesen, damit man die Brisanz versteht, die der Kontrast der beiden Beiträge darstellt, denn der kommt nicht von ungefähr.
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Genau dieses Phänomen beschreibt Martin Weigert: „Reißerisch funktioniert. Leider.“ Es gibt allerdings auch Unterschiede. Weigert bezieht sich auf Überschriften in Onlinemedien. Max Rauner praktiziert seinen boulevardesken Stil in einem Printmedium – und zwar raumfüllend über drei komplette Magazinseiten hinweg. Grund genug, ZEIT WISSEN einem „Faktencheck“ zu unterziehen.
Journalismus und wissenschaftliche Kontroversen: mehr Überblick und Hintergrund statt nur Diskursfragmente
Kontroversen sind fester Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens und das Fundament wichtiger Erkenntnisprozesse. „You disagree? Fine!“, schreiben Dr. Marc-Denis Weitze und Prof. Dr. Wolf-Andreas Liebert in der Einleitung ihres Buches „Kontroversen als Schlüssel zur Wissenschaft?“ (2). Es lohnt sich, wissenschaftliche Kontroversen kompetent, fair und ausgewogen zu beleuchten, nicht so sehr aus Gründen der politischen Korrektheit sondern viel mehr deshalb, weil wissenschaftliche Kontroversen oftmals wichtige Erkenntnisse vermitteln und auch journalistisch sehr spannend sein können. Im vergangenen Jahr habe ich Ihnen hier im Blog einen wegweisenden Artikel (3) des Magazins „Fachjournalist“ vorgestellt, in dem der Autor Stefan Riedl Journalisten dazu rät, die Rolle des über Wahrheit und Unwahrheit richtenden Experten zu vermeiden und Kontroverse zu thematisieren. „Das Wesen einer wissenschaftlichen Kontroverse wird erfasst, indem die relevanten Meinungen der wichtigen Lager dargestellt werden“, so seine Empfehlung.
Hätte Max Rauner die Vorschläge von Stefan Riedel praktisch umgesetzt, dann hätten die Leser des Magazins ZEIT WISSEN ein gut recherchiertes, fachlich fundiertes und journalistisch spannendes Porträt von Prof. Edzard Ernst zu lesen bekommen. Ich bin Max Rauner allerdings dankbar, dass er sein Porträt so subjektiv und emotional färbte und der korrekte Umgang mit fachlichen Details (aus meiner Sicht) keine Priorität hatte. Das ist insofern erfreulich, als es dazu anregt, einmal diverse Herrn Ernst betreffende Stereotype kritisch zu hinterfragen:
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Ist Prof. Edzard Ernst wirklich der geniale Wissenschaftler und Erforscher der „Alternativmedizin“, wie ihn Max Rauner den Leserinnen und Lesern von ZEIT WISSEN präsentiert? Ist er tatsächlich der honorige Kämpfer für Wahrheit, Objektivität und „good science“, verfolgt von rachsüchtigen Homöopathen und Opfer einer angeblichen Intrige von Prinz Charles? Oder ist er vielleicht Projektionsfläche für all jene Menschen, die sich mit Studienlage und forschungsmethodischen Fragen zwar nicht auskennen, jedoch trotzdem eine klare Meinung haben, wie wirksam und nützlich „Alternativmedizin“ und „der ganze Quatsch“ sind. Mein Vorschlag: Vergleichen Sie das Ernst-Porträt von Max Rauner bei ZEIT WISSEN mit dem „Faktencheck“ hier und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.
Hinweis: Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) hat Max Rauner zu seinem Ernst-Porträt befragt. Was Herr Rauner geantwortet hat und wie der DZVhÄ Faktenlage und Darstellungsweise im Magazin ZEIT WISSEN einschätzt, das erfahren Sie im Blog des Ärzteverbandes. Hier der Link zum Artikel: ZEIT Wissen: Max Rauner glänzt mit Halbwissen über Edzard Ernst und die Homöopathie – kleiner Faktencheck.
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Inhaltsübersicht
Die nun folgende Rezension des ZEIT WISSEN-Artikels „Edzard Ernst – Edzard gegen Charles“ von Max Rauner ist für einen Blogbeitrag relativ lang. Das „XXL-Format“ und die vielen Quellenangaben dienen alle dem Ziel, Journalistinnen und Journalisten bei einer unabhängigen Recherche zum Thema „Edzard Ernst“ zu helfen. Bitte prüfen Sie die angegebenen Quellen, hinterfragen Sie die Darstellungen von Max Rauner und meine Aussagen gleichermaßen kritisch und bilden Sie sich dann Ihre eigene Meinung. Um Ihnen bei der nun folgenden Flut an Fakten die Orientierung zu erleichtern, füge ich hier zunächst eine Inhaltsübersicht ein:
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1. Ein kleines aber wichtiges Detail
2. Der Stellenwert von Edzard Ernst als Forscher und Wissenschaftler 3. Prof. Edzard Ernst als bedeutender Homöopathie-Experte?
4. Wer ist der Intrigant? Prinz Charles oder vielleicht doch Edzard Ernst? 5. Kollegen über Edzard Ernst
6. Wenig Dialogbereitschaft, Hang zur Dampfplauderei
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1. Ein kleines aber wichtiges Detail
Max Rauner schreibt: „Edzard Ernst erforscht die Alternativmedizin mit wissenschaftlichen Methoden“ und „Edzard Ernst ist Professor für Alternativmedizin an der University of Exeter und erforscht Nutzen und Risiken alternativer Heilmethoden, …“. Diese Aussage ist nicht korrekt. Richtig müsste es lauten, „erforschte“ und „war Professor …“. Unter normalen Umständen wäre eine so kleine Ungenauigkeit nicht der Rede wert. Ich erwähne sie jedoch, weil Max Rauners Porträt aus meiner Sicht Elemente einer idealisierenden und schönfärbenden Darstellungsweise enthält. Will ich Edzard Ernst in ein möglichst schönes Licht stellen, dann klingt „wegen eines Konflikts mit der Universität Exeter auf Basis eines Beratervertrags nur noch halbtags arbeitender vorzeitig pensionierter Professor“ natürlich nicht so schön. Ernst ist 2011 in den Ruhestand getreten und arbeitet nicht mehr in der Primärforschung – ist somit nicht mehr in eigenen Forschungsprojekten aktiv. Ernsts Stiftungslehrstuhl war übrigens eine reine postgraduale Forschungsstelle ohne Klinikanbindung. Solche Stellen haben es schwer, Zugang zu Patienten und damit zu guter primärer Forschung zu finden. Das hat man im Falle Ernst auch gesehen: Sein Beitrag zur Primärforschung – also Studien mit innovativen Interventionen, Designs und Ergebnissen – blieb marginal. Mit der University of Exeter ist er allerdings noch, wie Max Rauner gegen Ende seines Beitrags korrekt erwähnt, halbtags auf der Basis eines
Beratervertrags verbunden.
Ernst nutzt diese Zeit u. a. um systematische Übersichtsarbeiten zu verfassen, was auch in seiner aktiven Zeit als „Professor für Alternativmedizin“ eine Hauptaktivität war, und um Medienarbeit in eigener Sache zu betreiben. Hier ging es ihm – so mein persönlicher Eindruck – zuletzt besonders darum, in der Öffentlichkeit die Deutungshoheit über seinen Konflikt mit Prinz Charles und mit der University of Exeter zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund ist es daher auch nicht verwunderlich, dass es neben dem Porträt bei ZEIT WISSEN ähnliche Medienbeiträge gibt, welche ausschließlich die subjektiv gefärbte Sichtweise von Prof. Edzard Ernst wiedergeben und die zu einer Kontroverse gehörende „Sichtweise der anderen“ dezent verschweigen. Spontan fallen mir hier das Porträt des freien Journalisten David Cohen im British Medical Journal (4) und ein peinliches Interview mit dem Blog eines anonymen Internet-Prangers (5) ein, dessen mutmaßlicher Herausgeber sich seit Ende 2011 vor dem Landgericht Hamburg wegen übler Nachrede verantworten muss und der von der Kanzlei Schwenn und Krüger bereits wegen Prozessbetrugs angezeigt wurde. Meine These: Es geht hier nicht um Wissenschaft sondern in Wirklichkeit um ideologische Grabenkämpfe und politische Spielchen, die ein Kapitel des Buches „Kampfhähne der Wissenschaft“ (→ Leseprobe, → Amazon) von Heinrich Zankl füllen könnten.
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Betreibt Edzard Ernst in eigener Sache aktive PR-Arbeit, so ist das sein gutes Recht. Die Aufgabe eines Journalisten wie Max Rauner wäre es allerdings, den Wahrheitsgehalt von Aussagen kritisch zu hinterfragen und Kontroversen ausgewogen und fair darzustellen. Wie Sie im weiteren Verlauf dieses Beitrags noch sehen werden, kann davon jedoch keine Rede sein. x
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2. Der Stellenwert von Edzard Ernst als Forscher und Wissenschaftler
Max Rauners Porträt hinterlässt bei mir den Eindruck, Edzard Ernst wäre so eine Art Pionier und Personifizierung der CAM-Forschung (CAM = Complementary and Alternative Medicine), also jene Person, die durch ihre aktive Forschung und methodische Innovationen „Alternativmedizin“ erstmals wissenschaftlich untersucht hätte und hierbei entscheidende Weichen gestellt hätte. Aus meiner Sicht hat Edzard Ernst in seiner beruflichen Karriere aktiv daran gearbeitet, dieses oder ein ähnliches Bild in der Öffentlichkeit zu vermitteln. Typische Elemente der Selbstdarstellung seiner Arbeit sind Formulierungen wie „weltweit erster Professor für Alternativmedizin“ oder „weltweit erster Lehrstuhl für Alternativmedizin“, z.B. im Klappentext seines Buches „Gesund ohne Pillen“. Klappern gehört zum Geschäft. Wie aber sehen die Fakten aus?
Sowohl im deutsch- als auch im englischsprachigen Raum war Edzard Ernst bei weitem nicht die erste Person, die sich mit Fragen der Beforschung der Komplementärmedizin befasste. Vor seiner Tätigkeit in Exeter war Ernst an der Abteilung für Physikalische Medizin in Wien und beforschte im Wesentlichen Fragen der Durchblutung mit physikalischen Therapieanwendungen. Während dieser Zeit waren bereits Arbeitsgruppen aktiv, die sich ausschließlich und kompetent der Beforschung der Komplementärmedizin widmeten. In Deutschland waren dies etwa die Arbeitsgruppe des Münchener Modells um Prof. Melchart, in Freiburg das Projekt Homöopathieforschung um Prof. Walach, in Witten-Herdecke am Lehrstuhl für Medizintheorie die Arbeitsgruppe um Prof. Matthiesen. In England war die Arbeitsgruppe von Prof. Lewith bereits eine Dekade vor Edzard Ernst aktiv in der Akupunkturforschung und auch die Forschung am Royal London Homoeopathic Hospital und am Glasgow Homoeopathic Hospital waren längst schon aktiv, bevor Ernst den Stiftungslehrstuhl in Exeter antrat. Das Prädikat „weltweit erster“ ist meiner Meinung nach ein geschickter PR-technischer Kunstgriff, weil hier zwischen (erster) Stiftungsprofessur und (schon existierender und fachlich bedeutender) Drittmittelforschung unterschieden wird. Weniger bekannt ist übrigens der Sachverhalt, dass englische Forscher, denen die Stiftungsprofessur in Exeter noch vor Ernst angeboten wurde, diese wegen der fehlenden Klinikanbindung unattraktiv fanden und daher ablehnten.
Grundsätzlich gilt auch, dass Edzard Ernsts zeitlicher Einstieg in die CAM-Forschung keine Rückschlüsse auf die Qualität seiner Arbeit als Forscher zulässt. Für die Qualität wissenschaftlicher Arbeit gibt es diverse Bewertungskriterien. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang nicht so sehr, wann ein Forscher eine Fragestellung untersuchte sondern wie er dies machte. Die vor neun Jahren gegründete „International Society for Complementary Medicine Research“ organisiert mehr als 250 hoch qualifizierte Forscher, von denen viele in ihren jeweiligen Fachgebieten Spitzenleistungen erbringen und eine hohe fachliche Reputation genießen. Edzard Ernst ist weder Gesicht noch Vordenker, Pionier oder führender Repräsentant dieser Scientific Community. Er ist ein Teil von ihr. Und liest man, was CAM-Forscher so alles über ihren Kollegen aus Exeter schreiben (mehr dazu weiter unten in diesem Beitrag), dann könnte es journalistisch Sinn machen, von Hommagen an Herrn Ernst abzusehen.
Tillmann Hornschuh und Tim Westphal schreiben im 1998 veröffentlichten Arbeitsbericht „Die Bedeutung von Medien für die Reputation von Wissenschaftlern“ (6):
„Wissenschaftler sind in den Massenmedien in den verschiedensten Formaten und Rollen präsent. Es wird über ihre Ergebnisse berichtet, ihre fachliche Expertise wird zu aktuellen Problemlagen und Geschehnissen nachgefragt, und sie nehmen zu gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen Stellung. Dabei erreichen manche Wissenschaftler einen Status in den Medien, der dem von Prominenten aus Politik und Unterhaltung nicht unähnlich ist. Schon 1977 beschrieb Rae Goodell den „Visible Scientist“ als einen neuen Typus von Wissenschaftler, der das wissenschaftliche Labor und den Boden wissenschaftlicher Neutralität verläßt, in öffentlichen Debatten Partei ergreift und damit Zugang zu Gratifikationen und Reputation auch außerhalb der Wissenschaft erhält. Interessant ist dabei vor allem die Beobachtung Goodells, daß solche Visible Scientists nicht zwangsläufig auch eine hohe Reputation im Kreise ihrer Fachkollegen genießen. Prominenz können im Prinzip auch Außenseiter der wissenschaftliche Szene erlangen … Goodell (1977) gibt Hinweise dafür, daß die wissenschaftliche Fachgemeinschaft in der Regel eher mit Abwehrverhalten auf öffentliches Engagement von Kollegen reagiert, da dieses nicht selten mit etablierten Verhaltensnormen der Wissenschaft in Konflikt gerät.“
Geht es um die Wahrnehmung der fachlichen Bedeutung von Edzard Ernst, so gibt es meiner Meinung nach eine große Diskrepanz zwischen jenem Bild, welches Teile der Medien vermitteln und jenem, was Kollegen von ihm haben. Ernst wurde und wird in Medien oftmals idealisierend und unkritisch dargestellt. Gut begründete Kritik von Fachkollegen bleibt in den Medien hingegen weitgehend unberücksichtigt. Zu den möglichen Ursachen dieser Situation äußerte sich der Kommunikationsforscher Dr. Hans Mathias Kepplinger (ganz allgemein und unabängig von Edzard Ernst) in einem interessanten NDR-Interview zum Thema „Journalismus-Kritik“ (→ Interview-Download als WMV-Datei).
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Foto: © bildwerk_hd – Fotolia.com
3. Prof. Edzard Ernst als bedeutender Homöopathie-Experte?
Max Rauner schildert einen Edzard Ernst, der „einige Monate lang im Münchner Krankenhaus für Naturheilweisen“ homöopathische Mittel verabreicht hatte, nach seinem Wechsel an die University of Exeter zunehmend kritisch wurde und sich später „als Grundlagenforscher einen Namen gemacht“ hat. Edzard Ernsts heutige Sichtweise schildert Max Rauner mit den Worten: „Bis heute sind etwa 200 hochwertige Studien zur Homöopathie erschienen. In der Gesamtschau, sagt Ernst, ‚zeigen sie, dass die Homöopathie für keine Indikation besser ist als ein Placebo‘. Das Kapitel Homöopathie ist für ihn abgeschlossen.“ Warum diese Aussage nachweislich falsch ist, das erklärte mir der erfahrene Biometriker Rainer Lüdtke in einem Interview (7). Nachdem sich Edzard Ernst 2010 gegenüber dem Magazin DER SPIEGEL etwas differenzierter ausdrückte, interessiert mich eine Antwort auf die Frage, ob Max Rauner ihn hier überhaupt korrekt zitiert. Die These „für keine Indikation besser … als ein Placebo“ ist jedenfalls grober Unfug – von wem auch immer sie stammt.
Lasse ich Max Rauners Schilderungen in Ruhe auf mich wirken, dann entsteht bei mir der Eindruck, Edzard Ernst sei auf dem Gebiet der „Homöopathie“ in herausragender Weise kompetent. Analysiere ich hingegen konkrete Kriterien, anhand derer sich die Kompetenz eines Forschers und Homöopathen messen lässt, dann entsteht für mich ein ganz anderes Bild.
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3.1 Ernst und klinische Primärforschung zur Homöopathie:
Geht es um die wissenschaftliche Bewertung der Frage, ob Homöopathie
einen über Placebo hinausgehenden spezifischen Effekt hat, so ist die Meta-Analyse von Shang et al. 2005 (8) die letzte bedeutende (und kontrovers diskutierte: 7, 9, 10) Forschungsarbeit, die den Stand der Primärforschung untersuchte und zusammenfasste. Shang, Egger und Kollegen haben in ihrer Meta-Analyse zunächst 110 randomisierte placebokontrollierte Studien betrachtet. Unter diesen 110 Studien befand sich lediglich eine Arbeit aus der Arbeitsgruppe von Edzard Ernst (Ernst E., Saradeth T., Resch K. L., Complementary treatment for varicose veins – a randomized, placebo-controlled, double-blind trial, Phlebology 1990;5:157-63). Ernsts Studie zeigt ein leicht positives Ergebnis für die Homöopathie, wurde von Shang allerdings aufgrund mangelnder methodischer Qualität nicht in die „Endrunde“ der letzten 21 bzw. 8 Arbeiten aufgenommen. Dieser delikate Sachverhalt spricht meines Erachtens Bände: Nur eine einzige Studie von Herrn Ernst wurde in die letzte große Meta-Analyse zur Homöopathie aufgenommen und aus qualitativen Gründen in der „Endrunde“ ausgeschlossen. Ein Grund für diese Situation ist, dass Edzard Ernst im Bereich der klinischen Primärforschung zur Homöopathie nicht sonderlich aktiv war – gar nicht so intensiv geforscht hat, wie es seine (Selbst-) Darstellung bei Stern, SPIEGEL, ZEIT & Co. erwarten lässt.
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3.2 Ernst und Grundlagenforschung zur Homöopathie:
Der Begriff Grundlagenforschung bezeichnet Untersuchungen, die in der Regel erkenntnisorientiert und zweckfrei sind. Ein bedeutender Forscher auf dem Gebiet der homöopathischen Grundlagenforschung ist z. B. der Physiker Dr. Stephan Baumgartner. In einem Interview (11) schilderte er mir die verblüffenden Ergebnisse seiner Wasserlinsen-Experimente und die methodischen Herausforderungen, die er als Grundlagenforscher bewältigen muss, um objektive, reproduzierbare und valide Messungen durchführen zu können. Max Rauner bezeichnet Edzard Ernst als „Grundlagenforscher“. Fakt ist jedoch, dass es keine einzige Arbeit von Herrn Ernst gibt, die sich in den Bereich der Grundlagenforschung zur Homöopathie einordnen lässt, sich beispielsweise mit Fragen rund um den Wirkmechanismus beschäftigt. Ich vermute, dass Max Rauner Arbeiten aus dem Bereich der klinischen (Wirksamkeits-) Forschung meint und sich diese für ihn wie „Grundlagenforschung“ anfühlen – im Sinne von „grundlegend“, „bedeutend“ und „wertvoll“. Von einem Wissenschaftsmagazin, das ZEIT WISSEN ist, dürfen Leser hier jedoch etwas mehr semantische Präzision erwarten. Und wie „grundlegend“ Ernst klinische Primärforschung zur Homöopathie aus Sicht von Kollegen ist, das haben – wie soeben erwähnt – Shang et al. 2005 zum Ausdruck gebracht.
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3. 3 Ernst und homöopathisches Fachwissen:
Max Rauner erwähnt auch eine Kontroverse zwischen Edzard Ernst und dem
Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ): „Er habe gar keine homöopathische Ausbildung, schimpfte im vergangenen Jahr der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte“. Ein interessantes Detail erfahren die ZEIT WISSEN-Leser allerdings nicht. Im British Journal of Clinical Pharmacology finden sich unter einer Ernst-Publikation die Worte: „The author is a trained homeopath“ (12), im Gespräch mit dem DZVhÄ sagt Ernst hingegen: „Ich glaube nicht, dass ich mich jemals als ‚ausgebildeter Homöopath‘ bezeichnet habe“ (13, 14). Diese Behauptung stellt er ein zweites Mal in einem H.Blog-Gastbeitrag auf: „Ich glaube nicht, dass ich jemals behauptet habe, dass ich eine formelle Ausbildung absolviert habe“ (15). Nun ist es überhaupt nicht erforderlich, dass ein Forscher, der die Homöopathie wissenschaftlich untersucht, eine zertifizierte Homöopathie-Ausbildung hat. Es würde schon ausreichen, wenn er die Grundprinzipien der Homöopathie (theoretische Grundlagen, Ätiologie, Diagnostik, Therapie) sicher beherrscht, um Studiendesigns entwickeln zu können, deren Modell-Validität gewährleistet ist. Was diesen Punkt angeht, hat der DZVhÄ große Zweifel an der Qualifikation von Herrn Ernst zum Ausdruck gebracht, die durch Inhalt und Stil von Ernsts Replik meiner Meinung nach eher noch verstärkt wurden.
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3.4 Ernst und medizinische Forschungsmethodik:
In der Medizinforschung gibt es schon seit Jahren eine intensive Auseinandersetzung über die methodischen Probleme, die mit der einseitigen Priorisierung von randomisierten klinischen Studien (RCTs) als „Messinstrument“ verbunden sind. In Fachkreisen bekannt ist das Problem, dass randomisierte klinische Studien eine niedrige externe Validität haben und ihre Ergebnisse daher wenig darüber aussagen, ob eine Therapie, die unter den künstlichen Bedingungen des „klinischen Labors“ wirkt, dann auch unter Alltagsbedingungen wirkt. Bedeutende wissenschaftliche Publikationen zu dieser Fragestellung stammen von Dr. med. Gunver S. Kienle (16), Sir Michael Rawlins (17), Vorsitzender des britischen National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) sowie Harald Walach, Torkel Falkenberg, Vinjar Fønnebø, George Lewith und Wayne B Jonas (18). Alle drei Publikationen bekennen sich zur Bedeutung von RCTs, fodern allerdings zusätzlich den Einsatz weitere Studientypen, um die Nachteile einer einseitigen Priorisierung von RCTs zu kompensieren. So gibt es z. B. den neuen Ansatz, RCTs durch weitere Studienarme zu ergänzen, die komplementärmedizinisch behandelte Gruppen mit konventionell-schulmedizinisch behandelten Gruppen vergleichen. Interessant ist, dass Edzard Ernst an dieser Debatte bisher nicht teilnahm und an der einseitigen Priorisierung von RCTs dogmatisch festhält. Kritiker halten dieses Verhalten für wissenschaftsfeindlich, weil es genutzt werden kann, um therapeutische Interventionen zu Unrecht als unwirksam darzustellen – z. B. dann, wenn negative Ergebnisse in das ideologische Paradigma passen.
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Foto: ©iStockphoto.com/EdStock
4. Wer ist der Intrigant? Prinz Charles oder vielleicht doch Edzard Ernst?
Max Rauners Porträt liest sich weiterhin so, als wäre Edzard Ernst Opfer einer hässlichen Intrige von Prinz Charles geworden. „Vor sieben Jahren untersuchte eine von Prinz Charles beauftragte Kommission den Nutzen der Alternativmedizin. Edzard Ernst war Mitglied der Expertengruppe, er wurde für den Bericht ausführlich interviewt, doch der Entwurf, den er schließlich zu sehen bekam, schockierte ihn“, erfahren wir. Edzard Ernst protestiert, tritt aus der Kommission aus, der persönliche Sekretär des Prinzen interveniert beim Vizekanzler der University of Exeter, woraufhin dieser Ernsts Abteilung schließen will, obwohl der Wissenschaftler im Rahmen eines Disziplinarverfahrens von allen Vorwürfen freigesprochen wird. So oder ähnlich ist der Grundtenor von ZEIT WISSEN. Hätte Max Rauner auch die „Sichtweise der Gegenseite“ berücksichtigt, was zu den Gepflogenheiten seriösen Journalismus gehört, dann hätten seine Leser zusätzlich eine diametral entgegengesetzte Deutung der Ereignisse lesen können und dabei spannende Details erfahren.
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Analyse des ehemaligen Chefvolkswirts der Barclays Bank
Zunächst einmal fällt auf, dass Max Rauner die kryptische Wortwahl „eine
von Prinz Charles beauftragte Kommission“ wählt und sowohl Autor als auch Titel der wissenschaftlichen Arbeit, um die es hier geht, mit keinem Wort erwähnt. Mich erinnert dieser sprachliche Stil sehr an eine Ad-hominem-Argumentation, bei der die Gegenseite einer Kontroverse personifiziert und in ein schlechtes Licht gerückt wird, um von der Debatte selbst mit ihren Argumenten abzulenken. Um Ihnen dabei zu helfen, sich ein eigenes Bild von dieser Kontroverse zu machen, reiche ich die fehlende Information hier nach: Es geht um den im Oktober 2005 veröffentlichten „Smallwood Report“ (19). Unter dem Titel „The Role of Complementary and Alternative Medicine in the NHS” hatte der frühere Chefvolkswirt der Barclays Bank, Christopher Smallwood, im Auftrag der Prince’s Foundation for Integrated Health und unterstützt durch die Beratungsfirma Fresh Minds eine Studie vorgelegt, in der erhebliche Sparpotentiale für das staatliche britische Gesundheitssystem aufgezeigt wurden, wenn komplementäre Heilverfahren in angemessener Weise berücksichtigt würden. Ähnliche Studien gibt es übrigens auch für die Niederlande (20) und die Schweiz (21). Sie sind es wert, sachlich, fair und fachkompetent diskutiert zu werden.
Vorwurf des schweren Vertrauensmissbrauchs gegen Ernst Die Darstellung von Max Rauner klingt für mich so, als ob Ernst Opfer einer Intrige wurde, weil er berechtigte Kritik an einer kritikwürdigen Wirtschaftlichkeitsanalyse äußerte. Leser des Magazins ZEIT WISSEN erfahren leider nicht, dass es hier in Wirklichkeit um den Vorwurf schweren wissenschaftlichen Fehlverhaltens an die Adresse von Edzard Ernst geht. Den wahren Hintergrund erläutert ein Leserbrief. Richard Horton, Chefredakteur der britischen Medizinzeitschrift THE LANCET, schrieb am 29.08.2005 an die TIMES (22):
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„Sir, Your report (August 24) that the Prince of Wales has commissioned a study that is wholly biased in favour of alternative medicine raises troubling questions. But not, as you and Professor Edzard Ernst seem to suggest, about a plot to introduce unproven treatments into the NHS.
Professor Ernst seems to have broken every professional code of scientific behaviour by disclosing correspondence referring to a document that is in the process of being reviewed and revised prior to publication. This breach of confidence is to be deplored.
Peer review of draft findings by experts is a vital part of the scientific process. But it can only function effectively if draft reports are allowed to be circulated, commented upon and corrected within an environment of trust and confidence before their public release.
If that system breaks down, as it has done in this case, freedom of thought and unreserved critical scrutiny of that thought will be eroded for fear of public reaction to controversial opinions.
There should indeed be a robust debate about the Prince of Waless report when it is finally published …“
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Vergleicht man die Darstellung von Max Rauner bei ZEIT WISSEN mit dem Leserbrief von Richard Horton, so stellt sich die Frage, ob hier jemand versucht, Leser und Öffentlichkeit vorsätzlich sowie unehrenhaft in die Irre zu führen.
Max Rauner verschweigt, dass Edzard Ernst zu Recht in der Kritik stand, weil er Details aus einem nicht abgeschlossenen Peer-Review-Prozess öffentlich gemacht hat. Ein Peer-Review dient dem Ziel, Schwachstellen einer wissenschaftlichen Publikation noch vor ihrer Veröffentlichung zu entdecken. Er soll wissenschaftlichen Autoren die Möglichkeit geben, Fehler vorab zu korrigieren. Erhalten die Autoren keine Möglichkeit, Fehler zu korrigieren, weil Details einer Publikation noch während des Review-Prozesses (beispielsweise aus politischen Motiven) an die Presse lanciert weden, dann ist dieser Vertrauensmissbrauch in hohem Maße unwissenschaftlich und unprofessionell.
Medien lieben das „Durchstechen“ vertraulicher Informationen, schenkt es ihnen doch Aufmerksamkeit, Quote, Auflage und damit bares Geld. In einem wissenschaftlichen Umfeld – ganz besonders in einem Review-Prozess – ist „Durchstechen“ jedoch ein grobes ethisches Fehlverhalten. Seriös und professionell wäre es gewesen, wenn Edzard Ernst den Peer-Review-Prozess abgewartet hätte, um seine Kritik an der Arbeit nach ihrer Veröffentlichung zu artikulieren. Und zwar im Rahmen einer transparenten Debatte, an der beide Seiten aktiv teilnehmen und sich einbringen können und die hinsichtlich der Argumentation bestimmte wissenschaftliche Spielregeln einhält. Zum Beispiel jene, dass Behauptungen fundiert zu begründen sind und es dem Austausch von Argumenten nicht dient, Kontrahenten öffentlich als „Schlangenöl-Verkäufer“ zu schmähen, ohne eigene Behauptungen fachlich fundiert zu begründen. Genau durch diese wichtige Eigenschaft unterscheiden sich konstruktive wissenschaftliche Kontroversen von destruktiven ideologischen Grabenkriegen.
Eine transparente und faire Debatte ist jedoch genau das, was der typische „Durchstecher“ vermeiden will.
Hätte Edzard Ernst ehrenhafte wissenschaftliche Motive gehabt, dann hätte er Christopher Smallwood zu einem Kongress einladen können, um die Wirtschaftlichkeitsanalyse des ehemaligen Chefvolkswirts der Barclays Bank sachlich und fair zu diskutieren. Worum es in Wirklichkeit geht, das wird plastisch deutlich, wenn man sich den „Shitstorm“ zur Google-Suche „Schlangenöl-Verkäufer“ ansieht. Hier schreibt der ideologische Fanclub von Edzard Ernst, der sich für fachliche Details nicht wirklich interessiert: Atheistische
Fundamentalisten, gwup – die skeptiker, Brights Deutschland und – so mein Eindruck – auch Max Rauner.
Was bitte sind „Skeptiker“?
So sieht sich der „Skeptiker“-Verein GWUP selbst (Vereins-Homepage) und so sehen ihn Kritiker (Skeptizismus.de, Edgar Wunder, Wikipedia).
DIE ZEIT (1999): „Die Skeptiker gebärden sich wie eine Politsekte“ x
Als grob irreführend empfinde ich übrigens Rauners Wortwahl: „Es half nichts, seine Abteilung sollte geschlossen werden“ und den seltsamen Sachverhalt, dass er in diesem Zusammenhang wichtige Informationen mit keinem Wort erwähnt. Fakt ist, dass die University of Exeter schon seit Monaten eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Herrn Ernst sucht und die Abteilung nicht schließen will. Nach den mir vorliegenden Informationen ist die Neubesetzung der Position allerdings eine echte Herausforderung. Und zwar nicht, weil es an geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten mangelt. Meine These: Vielleicht lässt sich die Position ja auch deshalb so schwer besetzen, weil Edzards Ernsts ehemaliger Lehrstuhl in Teilen der Scientific Community einen sehr schlechten Ruf genießt. Ideologische Grabenkämpfe und politische Spielchen gelten unter Wissenschaftlern tendenziell als unfein und reputationsschädigend.
Offene Frage: Abwehr-PR für Pharmaunternehmen? In den letzten Jahren stellte sich auch die Frage, ob Edzard Ernst CAM-Therapien systematisch erforscht oder eher systematisch politisch bekämpft – z. B. in Zusammenarbeit mit Tracey Brown (23), der Geschäftsführerin des auch mit Pharma-Geldern finanzierten Vereins Sense about Science. Leider hat Prof. Ernst mir auf eine diesbezügliche Anfrage (24) nicht geantwortet, was den Sachverhalt journalistisch spannend macht. Immerhin geht es hier doch um die Frage, ob Sense about Science systematisch Abwehr-PR gegen CAM-Therapien betreibt, um eine lästige Umsatzkonkurrenz zahlender Sponsoren aus der Pharmaindustrie madig zu machen. Ob dies der Fall ist und ob Edzard Ernst hier „über Bande“ mitspielt, das ist keine unwichtige Frage. Etwas mehr Auskunftsfreude hätte ich mir da schon gewünscht. Zur Erinnerung verlinke ich hier nochmals den Wortlaut meiner Anfrage an Herrn Ernst vom 9. November 2011. Die wichtige offene Frage lautet: Was genau meint David Cohen im British Medical Journal (4) mit dem Hinweis: „Tracey Brown, director of the charity Sense about Science, who has worked closely with Ernst on several occasions“? Geht es hier vielleicht auch um den intransparenten „Evidence Check 2: Homeopathy“ des britischen Unterhauses (23) (37)?
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5. Kollegen über Edzard Ernst
Zu den interessantesten und spannendsten Aspekten des Porträts von Max Rauner gehören meiner Meinung nach jene Sachverhalte, die er komplett übergeht. Der Redakteur des Magazins ZEIT WISSEN erwähnt mit keinem Wort, welche Meinung Kollegen von Edzard Ernst und seiner wissenschaftlichen Arbeit haben. Das ist insofern erstaunlich, als die Reputation eines Wissenschaftlers nicht daran zu messen ist, wie viel „Hassmails“ er angeblich erhält sondern wie hoch qualifizierte Kollegen ihn wahrnehmen.
Nachfolgend präsentiere ich Ihnen drei Kollegen-Stimmen, die sicherlich nicht alle Aspekte von Ernsts wissenschaftlicher Arbeit beleuchten, aus meiner Sicht jedoch die fachliche Auseinandersetzung mit seiner Arbeit gut wiedergeben:
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5.1 Vorwurf der Fließbandfertigung von Reviews
In einem Editorial des Journals Forschende Komplementärmedizin ging der
Medizinforscher Andrew J. Vickers 2010 auf die seiner Meinung nach fragwürdige Qualität mancher Übersichtsarbeiten ein – und bezieht sich hier ausdrücklich auch auf Edzard Ernst. In seinem Beitrag mit der Überschrift „Reducing Systematic Review to a Cut and Paste“ (25) kritisiert er, dass viele systematische Übersichtsarbeiten heutzutage den Charakter von industrieller Fließbandproduktion haben und dabei in schneller Folge nahezu identische Texte entstehen. Tiefes Durchdringen von Fragestellungen und wisssenschaftliche Inspiration vermisst Vickers. Er verweist in seinem Artikel auf insgesamt 17 Reviews von Edzard Ernst und reklamiert u. a. Arbeiten zu Indikationen, die nahezu keine praktische Relevanz haben (z. B. Akupunktur bei Schizophrenie: Lee MS, Shin BC, Ronan P, Ernst E: Acupuncture for schizophrenia: A systematic review and metaanalysis. Int J Clin Pract 2009;63:1622–1633).
Vickers Kritik ist interessant, weil er kein CAM-freundlicher Forscher ist, als fachkompetent gilt und sehr schön auf den Punkt gebracht hat, was einer breiten Öffentlichkeit nicht bekannt ist: Übersichtsarbeiten von Edzard Ernst legen häufig ein ganz simples, starres und wenig differenzierendes Auswahlschema an Primärstudien an, als Folge dessen die meisten Studien automatisch durchfallen. Seine Bewertung der wenigen nach dieser Selektion noch verbliebenen Arbeiten erinnert dann mitunter an eine Art Erbsenzählerei, bei der Schlussfolgerungen früherer Arbeiten einfach mittels „cut and paste“ übernommen werden.
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5.2 Kritik an nahezu allen Primärstudien von Ernst
Es gibt außer den von Adrian White durchgeführten Akupunkturstudien fast
keine Primärstudien von Edzard Ernst, die nicht methodisch oder inhaltlich kritisiert worden wären. Und hätte Max Rauner nur ein klein wenig recherchiert, dann hätte er Ernsts Asthma-Studie (O-Ton Max Rauner: „Die Studie erfüllte den höchsten Standard der evidenzbasierten Medizin…“) in seinem Artikel besser mit keinem Wort erwähnt. Die von ZEIT WISSEN so hoch gepriesene Asthma-Homöopathiestudie (26) enthält gravierende Fehler und wurde von Kollegen mit kritischen Kommentaren nur so übersät (27, 28, 29, 30, 31). Das Hauptproblem dieser Studie liegt darin, dass das Hauptzielkriterium „Lebensqualität“ bereits in der Ausgangsmessung so gut war, dass es praktisch nicht mehr verbessert werden konnte. Ein solcher Deckeneffekt stellt einen schwerwiegenden technisch-studienplanerischen Missgriff dar. Denn er bedeutet, dass gar keine Veränderung gemessen werden kann, selbst wenn sie auftritt. Eine Veränderung wurde aber in den objektiven Massen beobachtet, die in dieser Studie das sekundäre Zielkriterium waren.
Wie mängelbehaftet wissenschaftliche Publikationen von Edzard Ernst sein können, zeigt auch ein kurioses Detail, auf das der Biometriker Rainer Lüdtke in einem Interview mit diesem Blog (7) hinweist. Lüdtke erwähnt eine Metaanalyse von Edzard Ernst aus dem Jahr 2010 zum Fibromyalgiesyndrom und sagt in diesem Zusammenhang: „Im Abstract seiner Metaanalyse kritisiert Ernst eine randomisierte Doppelblindstudie von Bell aus dem Jahr 2004 als „not without serious flaws“, was auf Deutsch „nicht ohne schwere Fehler“ heißt. Im Text der Publikation geht er auf diese Behauptung jedoch mit keinem Wort ein.“ Das ist bemerkenswert, weil ein Abstract gewöhnlich zusammenfasst, was der Hauptteil einer wissenschaftlichen Publikation im Detail erarbeitet.
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5.3 Kritik am Ratgeber „Die Andere Medizin“
Im Jahr 2005 publizierte die Stiftung Warentest eine Neuauflage ihres
Ratgebers „Die Andere Medizin“. Edzard Ernst war Schlussgutachter dieses Buches und gab den Ratgeber 2005 in seiner „List of Publications“ an. Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung in Bad Elster, publizierte 2006 im Journal Forschende Komplementärmedizin eine fundamentale Kritik am methodischen Vorgehen des Ratgebers. In einem Beitrag mit der Überschrift „Die Andere Medizin: Gut gemeint – schlecht gemacht“ (32) kritisiert er insbesondere drei Aspekte:
1. Methodologisch nicht begründete und Ergebnisse verzerrende Evidenz-Kriterien, 2. die methodolgisch nicht gerechtfertigte Überbewertung des Kriteriums „Plausibilität“ und 3. die Überbewertung von Systematischen Reviews, die laut Prof. Resch nicht zwangsläufig „umfassend“ sein müssen sondern „auch systematisch oberflächlich gemacht worden sein“ können (siehe Punkt 5.1). Reschs Kritik ist auch deshalb interessant, weil er kein „Feind“ von Ernst ist und mehrfach gemeinsam mit ihm publizierte.
Edzard Ernst reagiert auf fachliche Kritik von Kollegen mitunter (PR-technisch geschickt), indem er ad hominem argumentiert und so einer Debatte ausweicht. Im Falle von Andrew J. Vickers und Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch dürfte diese Taktik nicht funktionieren. Beide sind keine „Ernst-Feinde“ und Vickers ist kein „CAM-Freund“. Umso schwerer wiegt ihr Urteil über Ernsts wissenschaftliche Arbeit.
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6. Wenig Dialogbereitschaft, Hang zur Dampfplauderei
Selbst gute Freunde geben offen zu, dass Diplomatie nicht gerade eine Kernkompetenz von Edzard Ernst ist. So schreibt David Cohen im British Medical Journal (4): „Tracey Brown, director of the charity Sense about Science, who has worked closely with Ernst on several occasions, concedes that diplomacy isn’t his strong suit.“ Meiner Meinung nach ist das eine höfliche Untertreibung. Ernst verfügt über einen reichhaltigen Fundus an Feindbildern, die er regelmäßig in das aus seiner Sicht „richtige“ (= schlechte) Licht rückt, ohne seine Behauptungen fundiert zu begründen und ohne die kritisierten Personen in einen konstruktiven Diskurs einzubinden. Wie ich zu Beginn dieses Blogbeitrags erwähnte, ist Kritik und sind Kontoversen ein wichtiges Merkmal wissenschaflicher Arbeit. Sie tragen dazu bei, wissenschaftliche Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und dienen so dem wissenschaftlichen
Fortschritt. Im Sinne einer konstruktiven Auseinandersetzung um wissenschaftliche Evidenz würden sich Leser und potentielle Patienten sicher wünschen, dass Edzard Ernst nicht weiter PR-technisch geschickt austeilt und stattdessen aktiv an einem konstruktiven Diskurs teilnimmt. Genau davon ist er jedoch weit entfernt.
So lesen wir im SPIEGEL, „Scharf kritisiert Ernst beispielsweise seine Kollegin Claudia Witt, die an der Berliner Charité eine von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung finanzierte Professur innehat“ (33). Eine gepflegte und transparente Debatte, in der Edzard Ernst seine Kritik fachlich fundiert begründet und Frau Witt mit ihm konstruktiv kritisch diskutiert, ist mir hingegen nicht bekannt. – Im Magazin Focus (34) lässt uns Edzard Ernst wissen, was er von seinem Kollegen Harald Walach hält: „Er hat zwar die methodisch beste Studie zur Homöopathie gemacht … aber die ist negativ ausgefallen“. Ernst behauptet gegenüber Focus, Walach würde seine negativen Forschungsergebnisse ignorieren und obskuren Lehren wissenschaftliche Weihen verleihen. Eine gepflegte und transparente Debatte, in der Edzard Ernst seine Kritik fachlich fundiert begründet und Herr Walach mit ihm konstruktiv kritisch diskutiert, fand hingegen nie statt. Die Tatsache, dass neuere Studien von Harald Walach (alle dopppelblind, placebokontrolliert und randomisiert!) durchaus positive Effekte gezeigt haben, unterschlagen sowohl Ernst als auch jene journalistischen Homöopathiekritiker, die sich auf ihn berufen. – Wie schon erwähnt, bezeichnete Edzard Ernst seinen Kontrahenten Prinz Charles öffentlich als „snake oil salesman“ bzw. „Schlangenöl-Verkäufer“. Eine gepflegte und transparente Debatte, in der Edzard Ernst seine Kritik am „Smallwood Report“ (19) fachlich fundiert begründet und Herr Smallwood mit ihm konstruktiv kritisch diskutiert, steht hingegen bis heute noch aus. – Im Gespräch mit einem (in Internetkriminalität verwickelten) anonymen Internetpranger sagte Edzard Ernst (5) allen Ernstes: „Ja, die meisten, wenn nicht alle meiner Kollegen benutzen Wissenschaft wie ein Betrunkener eine Straßenlaterne – zum Anlehnen und nicht zur Erleuchtung.“ Eine gepflegte und transparente Debatte, in der Edzard Ernst seine Kritik fachlich fundiert begründet und „die meisten, wenn nicht alle“ seiner Kollegen konstruktiv kritisch mit ihm diskutieren, ist bisher allerdings nicht geplant. – Frei nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehr!“ bekommen auch die Deutschen ihr Fett ab. David Cohen zitiert Edzard Ernst (4) auch mit den Worten: “Why my nation, which is renowned for its rationality, is so enamoured by CAMs is a mystery to me.” Schaut man sich die Ergebnisse bedeutender wissenschaftlicher Arbeiten an (German
Acupuncture Trials, Schweizer HTA-Berichte zur Komplementärmedizin, diverse andere Studien), so könnte die in Deutschland weit verbreitete Sympathie für CAM-Therapien bei spezifischen Indikationen – besonders bei chronischen Erkrankungen – in hohem Maße rational sein.
Spätestens die letzten beiden Zitate deuten darauf hin, dass es hier nicht um Wissenschaft und wohl eher um Dampfplauderei geht und man Edzard Ernsts Worte nicht auf die Goldwaage legen sollte. Ein seriös gemachtes Porträt hätte diese starke Tendenz zu ideologischen Grabenkriegen zumindest am Rande erwähnen müssen. So entsteht hingegen der Eindruck, dass es sich bei Max Rauners Porträt „Edzard Ernst – Edzard gegen Charles“ um einen politisch motivierten Freundschaftsdienst handelt. Worum es hier in Wirklichkeit geht, das beschreibt meiner Meinung nach der Heidelberger Soziologe Edgar Wunder in seinem Aufsatz „Das Skeptiker-Syndrom“. Genau hier liegt des Pudels Kern!
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P.S.
Ich wage übrigens die Prognose, dass die große Mehrzahl der Vorträge auf dem 6. Welt-„Skeptiker“-Kongress (6th World Skeptics Congress), auf dem Edzard Ernst am 18. Mai 2012 in Berlin spricht (36), über einen erheblichen kognitiven Bias verfügt bzw. weltanschaulich verzerrt ist . Von der streng dogmatischen Linie der Veranstalter abweichende Rednerinnen und Redner wurden vorsorglich nicht eingeladen, wie zu besten Ostberliner SED-Zeiten.x
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Quellen:
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(1) Martin Weigert, Aufmerksamkeit um jeden Preis: Das
Überschriften-Dilemma, netzwertig.com, 11.08.2011
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(2) Wolf-Andreas Liebert, Marc-Denis Weitze (Hg.): Kontroversen als Schlüssel zur Wissenschaft? Wissenskulturen in sprachlicher Interaktion, transcript-Verlag, 2006 (PDF-Leseprobe, S. 7)
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(3) Claus Fritzsche, Journalismus und wissenschaftliche Kontroversen: mehr Überblick und Hintergrund statt nur Diskursfragmente, CAM Media.Watch, 16.08.2011
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(4) David Cohen, Edzard Ernst: the prince and me, BMJ 2011;343:d4937 x
(5) Claus Fritzsche, Offener Brief an Prof. Edzard Ernst. Über
Wissenschaft, Ethik und Ideologie, 08.11.2011
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(6) Tillmann Hornschuh,Tim Westphal in: Die Bedeutung von Medien für die Reputation von Wissenschaftlern, Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Februar 1998
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(7) Homöopathie und die Placebo-These. Interview mit Dipl.-Stat. Rainer Lüdtke, H.Blog, 04.12.2011
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(8) Shang A, Huwiler-Müntener K, Nartey L, Jüni P, Dörig S, Sterne JA, Pewsner D, Egger M. (2005), Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy, Lancet. 2005 Aug 27-Sep 2;366(9487):726-32. x
(9) Die Metaanalyse von Matthias Egger auf dem Prüfstand. Interview mit Rainer Lüdtke. (→ The Lancet → Homöopathie), DZVhÄ Homöopathie.Blog, 19.12.2010
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(10) Prof. Harald Walach, Knapp daneben, aber mitten ins Ziel – Ein Kommentar zu Markus C. Schulte von Drach: „Umstrittenes Heilverfahren Homöopathie“, CAM Media.Watch, 07.02.2012
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(11) Wasserlinsen-Experimente zeigen spezifische Effekte von
hochverdünnten Homöopathika. Interview mit dem Physiker Dr. Stephan Baumgartner, DZVhÄ Homöoathie.Blog, 19.01.2012
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(12) Edzard Ernst, A systematic review of systematic reviews of
homeopathy, Br J Clin Pharmacol. 2002 December; 54(6): 577–582
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(13) Interview mit Professor Edzard Ernst, Homöopathische Nachrichten, April 2010
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(14) Stellungnahme von Professor Edzard Ernst zum Kommentar des DZVhÄ und zum Interview mit ihm in der April-Ausgabe der Homöopathische Nachrichten, Homöopathische Nachrichten, Mai 2010
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(15) Prof. Edzard Ernst kommentiert Ad-hominem-Attacken von Curt Kösters (DZVhÄ) und Claus Fritzsche (H.Blog), H.Blog, 14.05.2010
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(16) Dr. med. Gunver S. Kienle, Gibt es Gründe für Pluralistische Evaluationsmodelle? Limitationen der Randomisierten Klinischen Studie, Z. ärztl. Fortbild. Qual. Gesundh.wes. (2005) 99; 289–294
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(17) Michael Rawlins, De testimonio: on the evidence for decisions about the use of therapeutic interventions, Lancet 2008; 372: 2152–61
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(18) Harald Walach, Torkel Falkenberg, Vinjar Fønnebø, George Lewith, Wayne B Jonas, Circular instead of hierarchical: methodological principles for the evaluation of complex interventions, BMC Medical Research
Methodology 2006, 6:29
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(19) Christopher Smallwood, FreshMinds Group, The Role of Complementary and Alternative Medicine in the NHS, 2005
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(20) Johannes Pernsteiner, Komplementäre Behandlung nicht teurer, Akupunktur und Homöopathie für holländische Kassen ein Segen,
pressetext.com
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(21) Michael Teut, Komplementärmedizin kosteneffektiv – Homöopathie deutlich günstiger!, Informationen zur Homöopathie, 10.03.2012
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(22) Richard Horton, PEER REVIEW OF PRINCE‘S STUDY INTO ALTERNATIVE MEDICINES, The Times, 29.08.2005 – Kopie bei
www.pressmon.comx
(23) Homöopathie: seltsames „Gutachten“ des britischen Unterhauses, Heilpraxisnet.de, 02.03.2010
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(24) Keine Antwort: zwei unbeantworte E-Mails von Claus Fritzsche an Edzard Ernst, 06.09.211 und 09.11.2011
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(25) Andrew J. Vickers, Reducing Systematic Review to a Cut and Paste, Forsch Komplementmed 2010;17:303–305
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(26) White A, Slade P, Hunt C, Hart A, Ernst E., Individualised homeopathy as an adjunct in the treatment of childhood asthma: a randomised placebo controlled trial, Thorax. 2003 Apr;58(4):317-21.
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(27) Fisher P, Chatfield K, Mathie R., Homeopathy in childhood asthma, Thorax. 2003 Sep;58(9):827; author reply 828.
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(28) Brien SB, Lewith G., Homeopathy in childhood asthma, Thorax. 2003 Sep;58(9):827; author reply 828.
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(29) Dantas F., Homeopathy in childhood asthma, Thorax. 2003
Sep;58(9):827; author reply 828.
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(30) Li AM, Bush A, Wilson NM., Homeopathy in childhood asthma, Thorax. 2003 Sep;58(9):827; author reply 828.
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(31) Leckridge R., Homeopathy in childhood asthma, Thorax. 2003
Sep;58(9):827; author reply 828.
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(32) Karl-Ludwig Resch, „Die Andere Medizin“: Gut gemeint – schlecht gemacht, Forsch Komplementärmed 2006;13:6–8
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(33) Markus Grill, Veronika Hackenbroch, Der große Schüttelfrust, DER SPIEGEL 28/2010
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(34) Jan-Philipp Hein, Forschung und Leere, Focus 41/2011
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(35) Bernd Kramer, Pseudowissenschaften – Der akademische Geist, ZEIT WISSEN, 31.05.2011
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(36) Edzard Ernst, Simon Singh, Wim Betz, Luigi Garlaschelli auf dem 6. Welt-„Skeptiker“-Kongress (6th World Skeptics Congress), 18.05.2012, Berlin
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(37)
www.parliament.uk, Early day motion 908, SCIENCE AND TECHNOLOGY COMMITTEE REPORT ON HOMEOPATHY, 23.02.2010
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Themen: Allgemein | 1 Kommentar »
Ein Kommentar to “Der „Andere Edzard Ernst“. Korrektur des Porträts „Edzard gegen Charles“ von Max Rauner. (→ ZEIT WISSEN 1/2012)” Max Rauner: ZEIT (Halb-) Wissen? Porträt von Edzard Ernst gibt Rätsel auf. Dokumentation bei CAM Media.Watch. | Neuraltherapie.Blog schreibt: 24th.Mai 2012 um 08:40
[...] ist ein gut dokumentiertes „Gegenporträt“ von Edzard Ernst im Blog CAM Media.Watch (2), das in einem Punkt alarmiert: Es zeigt, wie stark kontrovers diskutierte wissenschaftliche Themen [...]
Kommentare
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Eine Bleiwüste. Wüstes Blei, wüst. Öd und leer. Fachlicher Inhalt? NULL. Bloß Herumgeschwafel und Verdächtigungen, Unterstellungen und Verleumdungen. Dafür bezog Claus Fritzsche denn auch eine in der Süddeutschen Zeitung verabreichte Tracht Prügel:
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Homöopathie-Lobby im Netz Schmutzige Methoden der sanften Medizin30.06.2012, 16:09
Von Jens Lubbadeh
Arzneimittelhersteller finanzieren einen Journalisten, der die Kritiker ihrer Produkte namentlich an den Netz-Pranger stellt. Bei jedem herkömmlichen Pharmakonzern wäre dies ein Skandal. Doch die Globuli-Hersteller sehen darin kein Problem, sondern einen "konstruktiven Dialog". ----------------------------------------------------------------------------------
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Der ganze Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/homoeopathie-lobby-im-netz-schmutzige-methoden-der-sanften-medizin-1.1397617Fritzsche, der gegen PR hetzt, ist in Wahrheit selbst ein Bezahlter, ein Mietmaul. Und was für eines, das sieht man an seinen Worten. Inzwischen ist Weleda, einer seiner Auftraggeber, abgesprungen. Aber zu dem Thema gibt es in der "Akte Claus Fritzsche - Internetkriminalität"
(
http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?board=109.0)
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